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Der Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft im Gespräch“ traf sich an der Mittelschule Allersberg
ALLERSBERG – Ausbildungsbegleitende Hilfen für Schüler, der Fachkräftemangel sowie die Vorstellung des praktischen Unterrichtsfaches „Technik“ standen im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des Arbeitskreises „Schule und Wirtschaft im Gespräch“ an der Mittelschule Allersberg, der sich aus Vertretern der Lehrkräfte sowie heimischer Betriebe zusammensetzt.
Zunächst präsentierte Lehrerin Eva Schellenberger, die den Arbeitskreis moderiert, Bilder des letzten Berufsinformationstages, der an der Mittelschule veranstaltet worden war. Sie gab positive Rückmeldungen der Schüler an die Unternehmen weiter. Auch das Feedback der teilnehmenden Betriebe war durchwegs positiv; allgemein wurde die Aufmerksamkeit der Schüler gelobt.
Der Unternehmerstammtisch Allersberg will einen so genannten Portfolio-Ordner für alle Schüler der Mittelschule drucken lassen, in den die Schüler alle Unterlagen, die sie für ihre berufliche Ausbildung brauchen, abheften können. Roland Herzog und Fr. Iberl-Bittner vom Unternehmerstammtisch berichteten, dass der Ordner aktuell bei der Druckerei in Auftrag gegeben wurde und noch vor Pfingsten an die Schüler ausgehändigt werden kann.
Hinsichtlich des Portfolio-Ordners hat der Allersberger Unternehmerstammtisch das Konzept im Allgemeinen und das Refinanzierungskonzept dem Staatlichen Schulamt Roth vorgestellt. Das Schulamt will weiter kommunizieren, um unter Einbeziehen der Unternehmen eine breitere Plattform zu bieten.
Als „Anliegen“ brachten die Vertreter der Unternehmen vor, dass die Unternehmer nicht nur als Sponsor, sondern vor allem als Ausbilder und Anbieter für Praktikumsplätze gesehen werden. Die Adressen der Unternehmen sollen künftig in den Portfolio-Ordner verankert werden.
Hr. Kalb vom beruflichen Fortbildungszentrum der bayerischen Wirtschaft (bfz) berichtete anschließend über ausbildungsbegleitende Hilfen für Schüler. Lehrlingen mit Defiziten in verschiedensten Bereichen (Metall, Holz, KFZ, kaufmännisch) werde vom bfz die Möglichkeit gegeben, einen Ausbildungsabschluss zu erreichen. Eine freiwillige Teilnahme für Auszubildende sei möglich, Voraussetzung einer solchen „Nachhilfe für Lehrlinge“ sei ein gültiger Lehrvertrag. Tägliche Angebote von 12 bis 20 Uhr gebe es in Roth, Weißenburg und Gunzenhausen.
Das Projekt „Ausbildungsbegleitende Hilfen“ werde von der Arbeitsagentur finanziert, so Kalb weiter. Allein in Roth nähmen derzeit 100 Teilnehmer aus verschiedensten Berufssparten teil. Kalb appellierte an die Unternehmer, den Hauptschülern eine Chance zu geben. Er wird am nächsten Unternehmerstammtisch teilnehmen und den Unternehmern die Einrichtung „bfz“ vorstellen, da diese vielen bisher unbekannt ist.
Eine längere Diskussion entzündete sich am Thema „Fachkräftemangel“. Besonders bei Handwerksbetrieben sei der Fachkräftemangel ein großes Problem. Das Handwerk müsse wieder interessanter „verkauft“ werden, war die einschlägige Meinung der teilnehmenden Unternehmer. Viele Schüler hätten eine falsche Vorstellung über das Handwerk.
Als ein immer wiederkehrendes Problem der letzten Jahre wurde beklagt, dass viele Schüler bereits unterschriebene Verträge kurz vor Beginn der Ausbildung absagen, da doch noch eine Alternative kam. Hier sei ein Appell vor allem auch an die Eltern notwendig.
Mit Schnuppernachmittagen, am besten zusätzlich zu schon bestehenden Praktika, wollen die Betriebe Auszubildende gewinnen. Ziel solcher Schnuppernachmittage sei es, dass die Schüler mit Betrieben in Kontakt kommen. Die Lehrer bieten hierzu ihre Unterstützung an. Man war sich einig, dass Kinder und Eltern frühzeitig erreicht werden müssten. Eventuell sollen Schüler vor allem im Ganztagesbetrieb an einem Nachmittag in Firmen gehen und dort „schnuppern“. Die Unternehmer zeigten sich sehr offen und hoffen, dass dies umgesetzt werden kann.
Abschließend stellte Fachlehrerin Anja Ludwig den Vertretern der örtlichen Betriebe die Inhalte des praktischen Unterrichtsfachs „Technik“ vor. Vorrangig ging es um die Fragen: Welche Jahrgangsstufe macht was? Mit welchen Materialien wird wann gearbeitet? Was wird angefertigt? Was ist neu durch die Projektarbeit? Die Unternehmen bedankten sich, diese Einblicke, die sie so nicht vermutet hätten, bekommen zu haben.
ROBERT UNTERBURGER
ALLERSBERG – Die Mittelschule Allersberg arbeitet gut mit den heimischen Betrieben zusammen und bietet den Schülern dank der Unterstützung zahlreicher Firmen und Unternehmen eine vertiefte Berufsorientierung. Erreicht hat diese vorbildliche Kooperation der Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft im Gespräch“, der sich unter der Leitung von Lehrerin Eva Schellenberger mit Vertretern der Lehrerschaft und von Allersberger Betrieben regelmäßig trifft.
Rektor Friedmar Blechschmidt freute sich, dass bei der jüngsten Zusammenkunft zahlreiche Interessierte und auch Bürgermeister Bernhard Böckeler erschienen waren. Zunächst berichtete Förderlehrer Karl Heinz Stegmüller von einer Betriebserkundung, die er im Sommer 2011 zusammen mit Mitarbeitern der Schülerfirma „Video Live Production“ in einem großen Weißenburger Betrieb unternommen hatte.
Um junge Leute besser über die in der Firma angebotenen Ausbildungsberufe informieren zu können, hat die Schülerfirma einen sechsminütigen Impulsfilm gedreht, in dem der Beruf des Industriemechanikers von der jungen Auszubildenden Lena Wiedemann vorgestellt wird. An drei Tagen drehte das Schülerteam der Mittelschule Allersberg in Weißenburg den Informationsfilm, der von den Mitarbeitern des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft sehr positiv aufgenommen wurde.
Nach der Vorstellung des Films ging es um die Planung und Fortführung nachhaltiger Aktionen. „Unser Ziel ist die duale Berufsausbildung“, erklärte Eva Schellenberger, „wir wollen bei den Schülern Interesse wecken, Fähigkeiten erkennen, sie motivieren, ihnen eine Zielorientierung geben und ihr Durchhaltevermögen steigern.“
So soll am 29. Februar 2012 für alle siebten und achten Klassen der 4. Berufsinformationstag an der Mittelschule durchgeführt werden. Eine ganze Reihe von Betrieben erklärte sich bereit, an diesem Tag in die Schule zu kommen und die jungen Leute über bestimmte Berufe zu informieren.
Auch die Aktion „Azubis im Klassenzimmer“ soll weitergeführt werden, da sie auf gute Resonanz bei den Schülern gestoßen ist. Beibehalten werden auch das Börsenspiel und die Erkundung heimischer Geldinstitute durch die neunten und zehnten Klassen.
Nicht nur bewährte Aktionen will man beibehalten, auch neue Impulse will der Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft im Gespräch“ setzen. Da es Schülern oft schwer fällt, Kontakt mit Betrieben aufzunehmen, will man mit den Jugendlichen Umgangsformen, beispielsweise die telefonische Kontaktaufnahme mit Unternehmen, trainieren. „Ein Rollenspiel im Klassenzimmer läuft immer im geschützten Raum der Schule ab“, sagte Eva Schellenberger, „in der realen Ernstfallsituation ist eine größere Nachhaltigkeit möglich.“
Auch das Thema „Portfolio“ wurde angesprochen. Darunter versteht man einen Sammelordner, der als ausbildungsbegleitendes Instrument von den Schülern ab der 7. Klasse angelegt wird. Der Allersberger Unternehmerstammtisch hat sich bereit erklärt, die Finanzierung solcher Sammelordner zu übernehmen. „Wir sind auf dem Weg einer hochwertigen Lösung, es soll keine Schlampermappe werden“, betonte Roland Herzog von der Firma Auto-Herzog. „Wir wollen eine so große Anzahl anschaffen, dass auch die nachrückenden Klassen davon profitieren.“ Durch die Portfolios sollen Schüler und Eltern auch einen Einblick in die örtlichen Firmen bekommen. Ein „Musterordner“ solle künftig auch im Internet einsehbar sein.
Terminliche und organisatorische Probleme bei manchen Betrieben gab es im letzten Schuljahr bei den so genannten Zugangserkundigungen, bei denen Schüler für ein paar Stunden in Betriebe gegangen waren, um bestimmte Berufsfelder zu erkunden. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass sich die aufgetretenen Probleme lösen lassen.
Einen Kompromiss fand man in den anvisierten „Praxisnachmittagen“. Roland Herzog gab zu bedenken, dass es sich um eine freiwillige Leistung der Unternehmer handle und dass es nicht möglich sei, alle Allersberger Unternehmer „unter einen Hut zu kriegen“. Es sei auch nicht möglich, solche Praxisnachmittage wöchentlich anzubieten. Deshalb einigte man sich auf einen Mittelweg: Eine kleine Schülergruppe kommt mit Fachlehrern in die Unternehmen; aus dem „Praxisnachmittag“ machte man „Praxisstunden“.
Der nächste Sitzungstermin des Arbeitskreises „Schule und Wirtschaft im Gespräch“ findet am 25. April 2012 um 16 Uhr an der Mittelschule Allersberg statt.
ROBERT UNTERBURGER
In einem Rückblick erinnerte Eva Schellenberger an die vielfältigen Aktionen, die in diesem Schuljahr von der regen Zusammenarbeit der Mittelschule mit den Firmen und Betrieben künden. Gut gelaufen sei die Aktion „Azubis im Klassenzimmer“, die die Firma Penkert in der 9. Klasse durchgeführt hat. Im Rahmen des Schulfachs AWT habe die 9. Klasse eine Betriebserkundung in der Raiffeisenbank unternommen. Die siebten und achten Klassen hätten am 3. Berufsinformationstag („Berufemarkt“) in Wendelstein teilgenommen. „Wir wollen noch mehr Berufe vorstellen, die auch Mädchen mehr interessieren“, sagte Eva Schellenberger. Als Nachbereitung hätten die Schüler ein Feedback erstellt, das sie an Plakaten festgehalten haben. So entwarfen die Schüler der achten Klassen Flyer über einen Beruf ihrer Wahl, den sie beim „Berufemarkt“ kennen gelernt hatten. Offen blieb die Frage, ob man nicht auch in Allersberg einen ähnlichen „Berufemarkt“ auf die Beine stellen könne.
Roland Herzog erklärte hierzu, er habe keine räumlichen Möglichkeiten, Schüler ein ganzes Jahr aufzunehmen. Wenn sich aber mehr Betriebe zusammenschlössen und einen finanziellen Zuschuss bekämen, könnte so ein Vorhaben realisiert werden. Herzog stellte sich als Ansprechpartner für die Organisation zur Verfügung. Ansprechpartner für die Betriebe sei die Arbeitsagentur. Unterstützen wollen die Allersberger Betriebe das Vorhaben der Mittelschule, für alle Schüler ab der 7. Klasse ein Portfolio einzuführen. Konrektor Christian Funk erläuterte das Projekt. „Wir wollen, dass jeder Schüler eine Sammelmappe für den Bereich Berufswahl führt“, sagte er. „In diesen Ordner kommen unter anderen Zeugniskopien, Praktikumsnachweise, Zertifikate und Belege für besondere Qualifikationen.“ Die Ordner verbleiben an der Schule. „Wir können nicht mehr darauf vertrauen, dass die Eltern solche Dinge übernehmen“, bedauerte Funk. „Im Portfolio sind alle Unterlagen greifbar, die ein Schüler für eine Bewerbung braucht.“ Die Mappen sollen ab September ab der 7.Klasse eingeführt werden. Im Schulverbund Allersberg-Wendelstein soll eine gemeinsame Lösung angestrebt werden. Wendelstein kooperiert bereits mit dem dortigen Gewerbeverband. Auch die Allersberger und Wendelsteiner Unternehmer wollen zusammenarbeiten. Roland Herzog kündigte an, dass für die praktische Umsetzung ein Mitglied des Allersberger Unternehmerstammtisches beauftragt werden soll.
Roland Herzog bat abschließend die Mittelschule Allersberg um Mitarbeit. Der Unternehmerstammtisch will eine Befragung der Besucher des Allersberger Freibades durchführen. Diese Befragung sollen Schüler der höheren Klassen im Eingangsbereich des Freibades übernehmen. Bürgermeister Böckeler stimmte der Idee zu und schlug dafür ein Wochenende im Sommer vor. Robert Unterburger Zusammenarbeit Schule — Allersberger Betriebe Die Schüler fit machen für ihre berufliche Zukunft und praxisorientiertes Arbeiten sind Ziele im Lehrplan der Hauptschule, die Lehrkräfte gerne verfolgen, weil hier die Realität zum Unterrichtsthema wird. Um diese Ziele besser verwirklichen zu können treffen sich Lehrkräfte der Hauptschule mit Vertretern heimischer Unternehmen und diskutierten Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die für dieses Schuljahr geplanten Aktionen werden im Rahmen eines Treffens am 26. Oktober festgelegt und zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht. Einige dieser Angebote finden im Rahmen des stundenplanmäßigen Unterrichts statt. Es gibt aber auch Möglichkeiten der Berufsorientierung am Nachmittag für die sich interessierte und motivierte Schülerinnen und Schüler bewerben können. Damit der Brückenschlag zwischen Schule und Beruf gelingt, brauchen wir auch Ihre Mithilfe. Unterstützen Sie unsere Bemühungen und bestärken Sie Ihr Kind diese Angebote zu nutzen! |
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